श्रीआदिनाथाय नमोऽस्तु तस्मै येनोपदिष्टा हठयोगविद्या
Verneigung vor dem verehrungswürdigen Shiva, von dem die Wissenschaft des Hatha-Yoga gelehrt wurde.
(Hatha Yoga Pradipika, Kapitel 1, Vers 1).
Für wen ist Hatha Yoga geeignet?
Hatha Yoga ist ideal für Anfänger und spannend für Fortgeschrittene und Profis, denn es gibt Asanas (Übungen) für jedes Alter und jeden Schwierigkeitsgrad.
Diese Art des Yoga ist geprägt durch eher ruhige Übungen, die länger gehalten werden. Sie können entspannend, aber auch herausfordernd sein. Du suchst etwas zum Auspowern? Dann passt eine Yogarichtung wie Ashtanga wahrscheinlich besser zu Dir.
Hatha Yoga lädt Dich dazu ein, in einer Haltung zu verweilen, um sich ganz auf sie einzulassen und sie zu genießen. So kann sich ihre Wirkung optimal im Körper und Geist entfalten. Hier dienen die Asanas auch einer inneren Reise.
Möchtest Du Dich, Deinen Körper und Dein Bewusstsein besser kennenlernen und lernen wie Du sie positiv beeinflussen kannst? Dann solltest Du Hatha Yoga zumindest einmal ausprobieren.
Wie verbreitet ist diese Form der Yogapraxis?
In Deutschland – und überhaupt in der westlichen Welt – ist Hatha Yoga die bekannteste Yoga-Schule. Wenn nur von Yoga die Rede ist, ist zumeist Hatha Yoga gemeint.
Wodurch zeichnet sich Hatha Yoga aus?
Den Kern machen die sogenannten fünf Säulen – die fünf Hauptpraktiken – aus:
- Asana (körperliche Übungen)
- Pranayama (Atemübungen)
- Shavasana (Tiefenentspannung)
- richtige Ernährung sowie
- positives Denken und Meditation
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil sind die sechs Kriyas (bzw. Shatkriyas) (Reinigungsübungen). Mit ihnen reinigst Du die Hohlräume Deines Körpers. Die zwei wichtigsten Hohlräume befinden sich im Bauch und der Brust.
Gemeinsam mit den Asanas gelten die Shatkriyas als wichtige Voraussetzung für Pranayamas. Pranayamas und Asanas wiederum fördern Geduld, Flexibilität und helfen Dir ein besseres Bewusstsein über Deinen eigenen Körper zu erlangen.
Du siehst, es geht nicht nur um gymnastische Übungen. Hatha Yoga ist ein System aus miteinander verbundenen Elementen, die den Menschen in seiner Gesamtheit betrachten und sein Wohlbefinden auf allen Ebenen seiner Existenz fördern. Daher leitet sich auch der Name ab.
Was bedeutet „Hatha Yoga“?
Das Sanskrit-Wort Hatha setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Ha und Tha.
Ha heißt Sonne und steht für Kraft oder auch für das sich erhitzende.
Tha heißt Mond und steht für die Stille oder auch für das sich abkühlende.
Hatha ist also die Verbindung aus Gegensätzen, die sich ergänzen. Das Konzept ist entfernt vergleichbar mit Yin und Yang. Sonne und Mond repräsentieren hier also vor allem Gegensätze, wie man sie in vielem anderen auch sehen kann (positiv-negativ, hart-weich etc.).
Es ist nicht einfach Gegensätze zusammenzuhalten. Hierin liegt die eigentliche Bedeutung von Hatha. Somit lässt sich dieser Begriff am ehesten mit „Bemühung“ übersetzen.
Yoga heißt Einheit bzw. Harmonie. Zusammengesetzt lässt sich Hatha Yoga also mit der „Bemühung zur Harmonie aus Gegensätzen“ übersetzen.
Geschichte des Hatha Yoga
Diese Form des Yoga entstand vor mindestens tausend Jahren und erlebte seine Blütezeit (von der heutigen Beliebtheit abgesehen) zwischen dem 12. Und 15. Jahrhundert.
Hatha Yoga zählt zum Raja Yoga und leitet sich innerhalb dieser Richtung über Vinyasa Yoga vom Ashtanga Yoga ab.
Der wichtigste Text über diese Yogaform ist die Hatha Yoga Pradipika aus dem 15. Jahrhundert. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Übungs-, Atem- und Meditationstechniken, mit denen Glück, Erkenntnis, Gesundheit und ein langes Leben erreicht werden sollten. Diese sollten durch die beschriebenen Techniken erreicht werden, wodurch es sich von den dominierenden hinduistischen Religionen absetzte.
Die Entstehung dieser Yogaschule reicht wahrscheinlich bis ins 9. Jahrhundert zurück. Die konkreten Ursprünge liegen im Dunkel der Zeit begraben. Sicher ist, dass es sich nicht um eine eigenständige Entwicklung handelt, sondern auf dem Tantrismus beruht. Hatha Yoga sollte die Bewusstseinslehre des Tantra erfahrbar machen.
Tantra wiederum steht für verschiedene Strömungen indischer Philosophie und Religion. Tantra gilt als Form des Hinduismus und Buddhismus, welche im 2. Jahrhundert ihren Anfang nahm. Meistens steht die Verehrung einer weiblichen Göttin im Mittelpunkt der Verehrung, welche auf noch ältere Traditionen beruht und sich bis ins 18. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurückverfolgen lässt.
Tantra verbindet Sinnlichkeit mit Spiritualität. Ein Mittel dazu ist Hatha Yoga.
Tatsächlich begann Yoga als rein spirituelle Suche nach Erleuchtung durch Meditation. Die Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit. Sie sollten die Meditation unterstützen, indem sie einen möglichst beschwerdefreien Meditationssitz ermöglichten.
Für jeden Yoga-Stil die richtige Unterlage: Rutschfeste Yogamatten und Yogahandtücher von Shiva Girl.
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