Im Ashtanga Yoga – dem achtgliedrigen Pfad des Yoga – stellt Niyama das zweite Gleid dar. Niyama bedeutet Selbstdisziplin. Wie bei den Yamas, handelt es sich auch hierbei um einen Verhaltenskodex, welcher aus den fünf Niyamas besteht.
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Sauca
Sauca ist die Sauberkeit, was sich auf die äußerliche und innere Hygiene bezieht. Mit innerer Hygiene ist der reibungslose Ablauf der Körperfunktionen und die geistige Klarheit gemeint.
Asanas und Pranyamas dienen der inneren Reinheit. Für die Äußere Reinheit gibt es die Kriyas, z.B. in Form der Shatkriyas.
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Santosha oder auch Samtosa
Darunter versteht man die Zufriedenheit. Diese erlangt man, indem man akzeptiert was ist – also aus Missgeschick lernt, anstatt darüber zu jammern –, indem man Erwartungen vermeidet und sich nicht mit anderen vergleicht.
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Tapas
Tapas bedeutet Hitze, Anstrengung, Disziplin. In Bezug auf den Körper bedeutet dies den Körper diszipliniert durch regelmäßiges Praktizieren von Yoga zu erhitzen.
Durch das Anfachen des Agni (des inneren Feuers) soll der Körper gereinigt werden, da dadurch seine Schlacke verbrannt wird.
Zu Tapas gehört auch achtsames Essen, Yogapraktizieren und Atmen, da dies die Anhäufung von Schlacke im Körper reduziert.
Schlacke wird hier nicht nur als unerwünschte körperliche Stoffe begriffen, sondern auch als unerwünschte Gedanken.
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Svadhyaya
Dieser Sanskritbegriff bedeutet Selbststudium. Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen. Durch Kontemplation, kritisches Hinterfragen der eigenen Motive, Gedanken und Handlungen soll das Bewusstsein für sich selbst geschärft werden.
Allerdings soll man sich auch nicht immer nur mit sich selbst beschäftigen. Dazu dient das Studium spiritueller Texte. Welche das sein sollen ist nicht vorgeschrieben, sie sollten für einen lediglich spirituelle Bedeutung haben. Auf diese Weise erhält man einen Bezugsrahmen, zu dem man sich selbst ins Verhältnis setzen kann.
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Ishvarapranidhana
Ishvarapranidhana bedeutet Hingabe an den Herren und kann als Gottvertrauen verstanden werden. Wer mit Gott hadert, kann an seine Stelle auch das Universum setzen. Für manche ist das auch ein und dasselbe.
Wer Gottvertrauen hat, hat keine Ängste, Sorgen und Zweifel mehr. Die Zukunft ist keine Bedrohung. In der Gewissheit unter den gegebenen Umständen das Bestmögliche getan zu haben, hat Gottvertrauen vor allem eine befreiende Wirkung.
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